Voraussetzungen für das Orgelspiel

Für das Orgelspiel werden Hände und Füße gebraucht. Die Tasten der Manuale (von lat. manus = Hand) werden mit den Fingern betätigt, die Pedaltasten (lat. pes, pedes = Fuß) mit den Füßen bzw. der Spitze oder dem Absatz der Schuhe. Das Pedal ist somit gegenüber anderen Tasteninstrumenten eine Besonderheit der Orgel und erhält in den meisten Orgelnoten ein separates Notensystem, so dass bis zu drei Notensysteme für den Spieler gleichzeitig zu lesen sind. Bereits vorher andere Tasteninstrumente wie Klavier oder Cembalo gespielt zu haben, ist hierbei keine Notwendigkeit, kann jedoch oftmals gerade für den Beginn ganz nützlich sein. Viele Spieler führen beides parallel und spielen neben der Orgel noch ein weiteres Tasteninstrument, wobei der Zeitaufwand enstprechend höher ist.

Erforderlich ist somit eine Mindestkörpergröße für das Pedalspiel, so dass ein Mindestalter zwischen 8 und 12 Jahren empfehlenswert ist. Möglich ist aber auch ein früherer Beginn mit reinem Manualspiel, wofür sich insbesondere auch Kleinorgeln oder Positive eignen (wir bequemen erneut das Lateinische: ponere = stellen, also eine oftmals leicht zu transportierende einmanualige Kleinorgel). Diese stehen oft in kleineren Kirchen oder Kapellen und eignen sich sehr gut als Übeinstrumente aufgrund des sehr direkten Klangs.

Mitbringen sollte man auf jeden Fall Freude an der Musik, Faszination für das Instrument Orgel und vor allem Motivation. Denn das Erlernen eines neuen Instruments ist arbeitsintensiv und verlangt ein Mindestmaß an Fleiß. Eher fällt hier nämlich ein einfältiger Einsteiger von der Orgelbank als der sprichwörtliche Meister vom Himmel. Regelmäßiges Üben ohne sich maßlos zu überfordern ist insbesondere zu Beginn aber auch idealerweise in späteren Jahren von besonderer Bedeutung. Hier sind Geduld und Ausdauer gefragt – dafür ist jedoch das, was man zurückbekommt, wenn ein eingeübtes Orgelwerk das erste Mal in Perfektion erklingt, die Mühe wert gewesen. So wie der Klang den Raum bis in seine tiefsten Winkel durchdringt, so wird man selbst von Zufriedenheit und Stolz über die eigene Leistung, von Spaß und Freude am Spiel erfüllt.

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